Ich glaube es war vor eineinhalb Jahren, an meinem ersten Tag bei digatus, als ich mich nach einem Whiteboard erkundigte. Mir fielen die vielen weißen, leeren Wände ins Auge, verschwendeter Platz gewissermaßen. Heute sind wir stolzer Besitzer von zwei riesigen Whiteboards, ein drittes auf Rollen steht herum und meterweise Whiteboard Folie steht auch noch zur Verfügung. Darauf, unzählige Gedanken zu verschiedensten Projekten und Kunden. Mittlerweile schätzt jeder die Möglichkeit einen Stift in die Hand zu nehmen und seine Gedanken aufzuschreiben. Warum? Hier die Anworten.
Es ist einfach
Ich hatte bis jetzt noch mit niemandem Kontakt der nicht wusste wie ein Whiteboard zu bedienen ist. Einen Stift in die Hand nehmen und drauf los malen kann jeder. Ein Programm oder elektronisches Tool muss ich immer erst erlernen. Wohl einer der Gründe, wieso damals in meiner Schulzeit unser elektronisches Whiteboard von genau einem Lehrer benutzt wurde. Ein Whiteboard ist quasi der gemeinsame Nenner, mit dem jeder umzugehen weiß.
Es ist schnell
Sofern ich einen Stift finde, kann ich ohne jede Vorbereitung loslegen. Ich muss nicht erst ein Programm installieren oder starten, das am besten noch gerne ein Update installieren möchte. Ich muss keine Verbindung mit einem Beamer und Co. aufbauen. Wieso ist das wichtig? Wenn sich etwas umständlich anfühlt und da reichen bereits ein paar Sekunden extra, machen wir es nicht mehr. Wie viele Menschen fühlen sich von der Zwei-Faktor-Authentifizierung in ihrem Arbeitsflow bereits unangenehm unterbrochen?
Das gleiche gilt für Korrekturen an meiner Aufzeichnung. Ich kann wegwischen was mir nicht passt und neu zeichnen. Ich muss nicht erst mit einem Selektionswerkzeug genau die Shapes auswählen die ich löschen möchte, dabei evtl. zu viel auswählen und wieder korrigieren, weil ich meine Shapes gruppiert habe und jetzt die ganze Gruppe ausgewählt hatte.
Es hilft zu fokussieren
In dem Moment in dem ich an einem Whiteboard zu arbeiten beginne, lege ich meinem Laptop bei Seite und bin ab diesem Zeitpunkt frei von allen möglichen Ablenkungen. Keine Versuchung mal eben die Mails zu checken, eine eintreffende MS Teams Nachricht zu beantworten oder auch nur zu lesen. Das gleiche gilt für alle mit Anwesenden, alle können sich zu 100% auf die Arbeit am Whiteboard konzentrieren. Zu häufig habe ich mich in einem der zahlreichen online Diagramm Tools wiedergefunden, wie ich einen Pfeil zwischen zwei Kästen ziehen wollte und nach 10 Minuten der Pfeil endlich genau die Krümmung hatte, die ich wollte. Diese 10 Minuten wollte ich eigentlich in die Ausarbeitung meiner Ideen stecken!
Die Vorteile von Whiteboards auf einen Blick
Es unterstützt die Kommunikation
Ein Whiteboard ist ein gemeinsames Gedächtnis aller Teilnehmer. Als Zuhörer kann ich mir sicher sein, dass das Bild in meinem Kopf mit dem der anderen übereinstimmt, da es schwarz auf weiß an der Wand steht. Als Redner kann ich meine Erzählungen visualisieren und für die anderen viel schneller verständlich machen, eben so wie jeder auch durch Gestiken versucht die Kommunikation zu unterstützen.
Ziel ist, dass am Ende der Whiteboard Session ein gemeinsames Verständnis des Sachverhalts auf dem Whiteboard niedergeschrieben steht, das abfotografiert und archiviert werden kann.
Es hilft Missverständnisse zu vermeiden
Oft habe ich es bereits erlebt, dass ich mir in einer Diskussion mit einem Kollegen vermeintlich einig war. Als wir unsere Sichtweise noch am Whiteboard skizzieren wollten, haben wir dann festgestellt, dass wir ein völlig unterschiedliches Verständnis hatten.
Es hilft neue Lösungen zu finden
Alles was ich auf einem Whiteboard niederschreibe muss ich nicht mehr im Kopf behalten und kann meine Denkkraft neuen Ansätzen, Optimierungen oder Erweiterungen widmen. Es hilft quer zu denken. Eine einfache Übung dazu. Denkt euch ein paar Zahlen aus und addiert dann jeweils eins. Wenn ihr das für jede Zahl gemacht habt, fangt ihr am Anfang wieder an. Wie viele fangen automatisch an sich die Zahlen aufzuschreiben?
Fazit
Für mich bleibt das Whiteboard ein unschlagbares Mittel zur Kommunikation einfacher und komplexer Sachverhalte. Es hilft alle Beteiligten in eine Diskussion einzubinden und dabei Ablenkungen zu minimieren.
Über remote Arbeit und Whiteboards
Und das ist der Punkt, an dem auch ich für elektronische Lösungen plädiere. Habe ich ein Team das remote zusammenarbeitet, dann werde ich aus einem Whiteboard nicht denselben Nutzen ziehen können, als wenn ich alle beisammenhabe. Dann können mich Software Lösungen enorm unterstützen zumindest die letzten drei Punkte weiterhin zu gewährleisten.